eutonics

Raum für psychologische Beratung und Körperarbeit

Blog

Eine Bodywork-Sessions als Bergwanderung

13. Juli 2016

Eine Bodyworksession unterscheidet sich von einer Massage darin, dass der Fokus weniger eng limitiert auf ein «Zielgebiet» ausgerichtet ist, sondern indem man versucht sich mit dem gesamte System vertraut zu machen.

Eine Bodyworksession kann mit einer Bergtour verglichen werden:

Der Therapeut kennt das Gelände, die Schwierigkeitsgrade, hat mehrjährige Erfahrung als Tourguide und Bergführer und hat sich selbst als Gast auch durch fremdes Gelände von anderen erfahrenen Guides führen lassen.

Jeder Mensch ist ein eigenes Gelände welches neugierig entdeckt werden darf.

Manches ist vordergründig bekannt, aber viele Körpererfahrungen sind verdeckt. Chronifizierte Schmerzen, Schon- oder Fehlhaltungen aber auch Traumen, Prägungen und Gefühle sorgen dafür, dass jeder Mensch vielfältige Themen, teils bewusst, teils unbewusst mit sich trägt.

Eine Bodyworksession ist meist für den Gast wie für den Guide Neuland. Der Guide sorgt mit seinem Wissen und seiner Erfahrung für die Sicherheit in unbekanntem Gelände.

Wer sich neugierig auf diese Expedition begibt, wird bekannte Sehenswürdigkeiten besuchen, aber auch viele kleine und wertvolle Erfahrungen am Wegrand machen. Ein guter Guide zeigt seinen Gästen nicht einfach alle Highlights, sondern gibt jedem Gast die Chance diese selber zu Entdecken. Man wird überragende Höhen und tiefe Abgründe erkunden und dabei den unterschiedlichsten Gefühle begegnen. Was zuvor noch unerreichbar oder als zu beängstigend erschien, wandelt sich zu einem lebendigen Erleben der Kräfte der Natur und weitet den Blick.

Der Reisebegleiter sorgt für die Sicherheit der Reise, so dass niemand abstürzt oder mit falscher Ausrüstung unterwegs ist. Der Gast muss die ganze Tour selber auf eigenen Füssen laufen. Wen der Gast nicht mehr weiter kann oder sich nicht sicher fühlt, wird die Tour dem Gast angepasst oder eine Pause zur Erholung und Orientierung eingelegt.

Mit jeder Tour traut sich der Gast sicher begleitet in anspruchsvolleres Gelände, wie man einen Route bestimmt, wie man Wind und Wetter liest und wie man die eigenen Wahrnehmungen in Worte fassen kann.

Eine solche Tour hinterlässt viele wunderbare Eindrücke, Edelweiss und Schmetterlinge am Wegrand. Das und andere, ganz tolle Erfahrungen, erlauben es, wieder erholt und gestärkt in den Alltag zu treten.

Das befähigt den Gast mehr und mehr selbständig die Welt in all ihrer Schönheit eigenverantwortlich und sicher zu erkunden.

Alles was es dazu braucht ist etwas Mut, Vertrauen und Neugier! (Martin Fischer)